Vormittags stehen aktuell Termine zur Verfügung. 0511 655 80 773
11.09.2024

Ösophageale Dysphagie

Logopädie einfach erklärt. Das Lexikon von Bona Lingua

Definition:

Ösophageale Dysphagie bezieht sich auf Schluckstörungen, die durch Probleme in der Speiseröhre (Ösophagus) verursacht werden. Diese Art der Dysphagie tritt auf, wenn der Transport von Nahrung oder Flüssigkeit durch die Speiseröhre zum Magen behindert wird. Sie unterscheidet sich von der oropharyngealen Dysphagie, die Probleme beim Start des Schluckvorgangs im Mund und Rachen betrifft.

Ursachen:

Die ösophageale Dysphagie kann durch eine Reihe von Bedingungen verursacht werden, darunter:

  1. Motilitätsstörungen: Wie Achalasie, bei der sich der untere Ösophagussphinkter nicht richtig entspannt.
  2. Strikturen: Verengungen der Speiseröhre, die durch Narbengewebe (oft aufgrund von Säurereflux) verursacht werden.
  3. Ösophagitis: Entzündung der Speiseröhre, häufig durch Säurereflux, Infektionen oder bestimmte Medikamente verursacht.
  4. Tumoren: Sowohl gutartige als auch bösartige Tumoren können die Speiseröhre blockieren.
  5. Eosinophile Ösophagitis: Eine allergische Erkrankung, die zu einer Entzündung und Verengung der Speiseröhre führt.

Symptome:

Typische Symptome der ösophagealen Dysphagie umfassen:

  1. Schwierigkeiten beim Schlucken von Nahrung: Besonders bei festen Lebensmitteln.
  2. Schmerzen beim Schlucken: Bekannt als Odynophagie.
  3. Gefühl, dass Essen stecken bleibt: Häufig im Brustbereich.
  4. Sodbrennen: Aufgrund von Säurereflux.
  5. Regurgitation: Rückfluss von Nahrung oder Flüssigkeit in den Mund oder Rachen.
  6. Gewichtsverlust: Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme.

Diagnose:

Die Diagnose einer ösophagealen Dysphagie kann folgende Untersuchungen umfassen:

  1. Bariumschluck: Eine Röntgenuntersuchung, bei der der Patient eine Bariumlösung trinkt, um die Speiseröhre sichtbar zu machen.
  2. Endoskopie: Eine Untersuchung der Speiseröhre mit einem flexiblen Schlauch mit Kamera.
  3. Manometrie: Eine Untersuchung zur Messung der Muskelkontraktionen in der Speiseröhre.
  4. pH-Metrie: Zur Messung von Säurereflux in der Speiseröhre.

Behandlung:

Die Behandlung der ösophagealen Dysphagie hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab:

  1. Dilatation: Dehnung der Speiseröhre bei Strikturen.
  2. Medikamente: Zur Behandlung von Säurereflux oder zur Entspannung des Ösophagussphinkters.
  3. Ernährungsanpassungen: Änderungen in der Konsistenz der Nahrung und Ernährungsberatung.
  4. Chirurgische Eingriffe: Bei bestimmten Erkrankungen wie Achalasie oder Tumoren.

Prävention und Management:

Die Prävention der ösophagealen Dysphagie konzentriert sich auf die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen, wie die Kontrolle von Säurereflux und die Vermeidung von Nahrungsmitteln, die allergische Reaktionen auslösen können. Regelmäßige medizinische Überwachung und Anpassungen der Ernährungsgewohnheiten sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Zusammenfassung:

Ösophageale Dysphagie ist eine komplexe Erkrankung, die eine sorgfältige Diagnose und Behandlung erfordert. Die Zusammenarbeit zwischen Patienten, Gastroenterologen, Logopäden und Ernährungsspezialisten ist entscheidend für ein effektives Management dieser Störung.


Wenn Sie Fragen zur Behandlung oder Therapie haben, sprechen Sie uns gerne an.

Springe zu