Bilingualität

Viele Kinder in Deutschland wachsen aufgrund vielfältiger Lebensbedingungen mit mehr als einer Sprache auf. Ist das der Fall, spricht man von Bilingualität oder Mehrsprachigkeit. Es werden zwei Formen der Bilingualität unterschieden: Kinder, die während der ersten zwei bis drei Lebensjahre mit zwei Sprachen aufwachsen, werden als simultan bilingual bezeichnet. Dies ist häufig der Fall, wenn beide Elternteile unterschiedliche Muttersprachen haben, die sie mit dem Kind sprechen.

Oder: Es kommt zu der Muttersprache ab dem Alter von ca. 3 Jahren eine weitere Sprache dazu, dann wird von sukzessiv zweisprachigen Kindern gesprochen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn muttersprachige nicht-deutsche Kinder ab drei Jahren eine deutschsprachige Kindertagesstätte besuchen.
Bilinguale Kinder verfügen bereits im Vorschulalter über einen reichhaltigen Sprachschatz. Die Mehrsprachigkeit wirkt sich in der Regel unterstützend auf die kognitive (geistige) Entwicklung der Kinder aus. Trotzdem können Schwierigkeiten im Spracherwerb auch bei bilingualen Kindern auftreten und die Sprachentwicklung beeinträchtigen. Kinder, die während der ersten Lebensjahre mit zwei Sprachen aufwachsen, neigen teilweise dazu, beide Sprachen miteinander zu vermischen. Es kommt vor, dass der Wortschatz in einer der beiden Sprachen deutlich geringer ist und die Kinder logopädische Unterstützung benötigen, um diese Barriere zu überwinden.

Was ist Bilingualität?

Unter Mehrsprachigkeit (auch Bilingualität genannt) versteht man die Fähigkeit, mehr als eine Sprache sprechen zu können. Dabei gibt es den Unterschied, ob man von Geburt an mit zwei Sprachen (simultane Bilingualität) aufwächst oder ob man erst eine Sprache erlernt hat und dann (ab ca. 3 Jahren) eine zweite Sprache erlernt wurde (sukzessive Bilingualität). Wenn der Zweitspracherwerb mit ca. 6-10 Jahren erfolgt, spricht man von einem kindlichen Zweitspracherwerb. Außerdem gibt es noch den Zweitspracherwerb im Erwachsenenalter.

Was können Eltern tun, um die mehrsprachige Entwicklung ihrer Kinder zu unterstützen?

Als Sprachförderung bei Bilingualität gilt es, wenn jedes Elternteil mit dem Kind in seiner eigenen Muttersprache spricht. Dies soll dazu dienen, dass das Kind einerseits das Prinzip erlernt, dass eine Person diese eine Sprache spricht. Dadurch wird dem Kind von Geburt an gezeigt, dass es bei dieser Person die Sicherheit gibt, diese eine Sprache zu verstehen und zu verwenden. Außerdem wird somit verhindert, dass das Kind den Akzent des Elternteils sowie gegebenenfalls grammatikalische Fehler übernimmt. Eine akzentfreie Sprache ist in der Regel nur gegeben, wenn die Person diese Sprache als Muttersprache erlernt hat.

Welche diagnostischen Mög­lich­keiten haben Logo­päd­Innen bei mehr­sprachigen Kin­dern?

Im Bereich der Diagnostik bei mehrsprachigen Kindern bestehen zwei Risiken. Einerseits ist es möglich, dass ein Kind eigentlich eine Sprachentwicklungsstörung hat, diese jedoch nicht erkannt wird. Hierbei spricht man von „missed identity”. In diesem Fall wäre eine nötige Unterstützung nicht möglich, sodass das Kind eventuell in seiner Zukunft Schwierigkeiten in den Bereichen der Sprache und dementsprechend der Schule bekommen kann. Auf der anderen Seite gibt es das Risiko, dass ein Kind die Diagnose einer Sprachentwicklungsstörung gestellt bekommt, dies eigentlich nicht der Fall ist. Hierbei spricht man von einer „mistaken identity”. Wenn dieser Fehler aufgetaucht ist, wird eine Therapie durchgeführt, die in diesem Fall nicht nötig wäre. Es werden dementsprechend Ressourcen verbraucht, die ein anderes Kind eher nötig hat und das Kind wird schlechter eingestuft, als es eigentlich ist. Um diese Fehler nicht zu machen, ist eine auf das Kind abgepasste Diagnostik wichtig. Es ist wichtig, dass beide Sprachen überprüft werden, denn eine Sprachentwicklungsstörung ist es lediglich, wenn die Probleme in beiden Sprachen auftauchen. Zusätzlich zu den vorgegebenen Tests (z.B. AWST-R mit Umrechnungsformel) werden Spontanstichproben erstellt und analysiert. Der Einbezug der kulturellen Aspekte ist von großer Bedeutung, denn durch die Regeln der einen Sprache können gegebenenfalls Fehler in der anderen Sprache erklärt werden (z.B. bei einer Übergeneralisierung).

Hinweise auf eine Sprach­ent­wicklungs­störung bei Bi­lingualität

  • Wenn beide Sprachen betroffen sind
  • Late-Talker-Vergangenheit in beiden Sprachen
  • Wenn keine Verbesserungen in der nicht-Muttersprache (L2=deutsch) auftreten, obwohl das Kind seit 12-18 Monaten regelmäßigen Kontakt zur Sprache hat
  • Wenn ein begrenzter Wortschatz vorliegt
  • Bei einer eingeschränkten phonologischen Bewusstheit

Hilfreiche Literatur:

„Zweisprachigkeit/Bilingualität. Ein Ratgeber für Eltern” von Solveig Chilla und Annette Fox-Boyer

Wie verläuft die Sprach­ent­wick­lung von simultan bi­lingualen Kin­dern?

Das Kind wird von Geburt an mit zwei Sprachen konfrontiert und erwirbt dementsprechend von Geburt an zwei Sprachen gleichzeitig. Empfohlen wird dabei die Strategie, dass eine Person eine Sprache nutzt. Dabei geht es um die Sprache, mit der das Elternteil mit dem Kind spricht. Dies kann eine andere Sprache sein, als die, mit der sich beide Elterteile untereinander unterhalten. Es sollte bestenfalls die eigene Muttersprache sein, um dem Kind so gut wie möglich ein akzent- und fehlerfreies Erlernen der Sprachen zu ermöglichen.

Wann sollten Sie sich beraten lassen?

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind, das mehrsprachig aufwächst, große Probleme hat, Dinge zu benennen (geringer Wortschatz), regelmäßig grammatikalische Fehler auftreten (Dysgrammatismus), etwas korrekt auszusprechen und dies nicht der Altersnorm entspricht (Dyslalie) oder das Sprachverständnis eingeschränkt ist. Wir bieteten kostenlose Beratungs-Termine an.

Welche Kinder werden als zweisprachig bezeichnet?

Es werden Kinder als zweisprachig bezeichnet, wenn sie entweder von Geburt an mit zwei Sprachen gleichzeitig aufwachsen (simultane Bilingualität) oder wenn sie ab dem 3. Lebensjahr mit zwei Sprachen gleichzeitig aufwachsen (sukzessive Bilingualität).

Wie kann der Mehrspracherwerb unterstützt werden?

Hilfreich ist es, wenn die Eltern in ihrer jeweiligen Muttersprache mit dem Kind sprechen. Das kann bedeuten, dass die Mutter in einer anderen Sprache mit ihrem Kind spricht, als der Vater (eine Person = eine Sprache). Außerdem ist es hilfreich für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erwerben, dass sie einen Kindergarten besuchen, in dem nicht mehr als 60% der Kinder mit derselben Erstsprache des mehrsprachigen Kindes sind. Dann ist bereits ein 4-stündiger täglicher Besuch in dem Kindergarten hilfreich als Unterstützung des Erwerbs der deutschen Grammatik.

Ist Zweisprachigkeit die Ursache von Sprachstörungen?

Es wurde herausgefunden, dass prozentual mehrsprachige Kinder genauso häufig eine Sprachentwicklungsstörung aufweisen, wie einsprachige Kinder (Chilla 2010). Somit wird Bilingualität nicht als Risiko für eine Sprachentwicklungsstörung gesehen (Suchodoletz 2007). Wenn eine Sprachentwicklungsstörung vorliegt, ist sie in beiden Sprachen vorhanden.

Ist es möglich, mit zwei Sprachen aufzuwachsen?

Ja, es ist möglich, dass Kinder mit zwei Sprachen aufwachsen. Es gilt als erwiesen, dass Kinder mehrere Sprachen gleichzeitig lernen können. Dabei führt der Erwerb einer zweiten Sprache nicht zu einer Schwierigkeit des Spracherwerbs. Dementsprechend wird Bilingualität nicht als Überforderung gesehen. Hilfreich ist es, wenn eine Person lediglich eine Sprache verwendet, wenn sie mit dem Kind spricht (eine Person = eine Sprache).

Wie erkennt man eine Sprachentwicklungsstörung bei Zweisprachigkeit?

Es gibt Tests zur Überprüfung einer Sprachentwicklungsstörung bei Mehrsprachigkeit. Mithilfe dieser Tests ist eine Überprüfung der Muttersprache sowie der Zweitsprache möglich. Eine Sprachentwicklungsstörung besteht nur, wenn beide Sprachen betroffen sind. Deshalb ist die Untersuchung der Sprachentwicklung beider Sprachen unabdingbar. Symptome einer Sprachentwicklungsstörung, die Ihnen eventuell bereits bei Ihrem Kind aufgefallen sind, sind beispielsweise ein zu geringer Wortschatz oder regelmäßige grammatikalische Fehler, Probleme bei der Aussprache, die nicht der Altersnorm entsprechen oder ein eingeschränktes Sprachverständnis.

Wie sieht die Therapie aus?

Ein sehr wichtiges Kriterium in der Therapie von mehrsprachigen Kindern ist die Wertschätzung der Muttersprache. Die Eltern sollten von dem Therapeuten darin unterstützt werden, die Muttersprache weiterhin im Gespräch mit dem Kind anzuwenden. Außerdem kann das Kind während der Therapie als Experte für die Sprache gelten, wenn der Therapeut sich von dem Kind beispielsweise Begrüßungsfloskeln oder Ähnliches beibringen lässt. Dies ist dazu nützlich, um einerseits die Motivation des Patienten zu stärken und außerdem die Muttersprache explizit mit in die Therapie mit aufzugreifen. Je nach Störungsbild wird dann an der Erweiterung des Wortschatzes, der Aussprache und/oder des Sprachverständnisses gearbeitet (Link zu Sprachentwicklungsstörung).

Wie verläuft die Sprachentwicklung von Kindern, die Deutsch als Zweitsprache lernen?

Diese Form des Spracherwerbs wird sukzessiver Spracherwerb genannt. Förderliche Faktoren in diesem Spracherwerb sind einerseits die Qualität der Zweitsprache, die das Kind erfährt, andererseits der Zeitpunkt, an dem das Kind mit der Zweitsprache konfrontiert wird. Außerdem sollte die Sprache dem Kind attraktiv angeboten werden, sodass das Kind mit Motivation und Spaß an die Sprache herangebracht wird. Des Weiteren ist es sehr wichtig, dass möglichst viele Bezugspersonen die Zweitsprache schätzen. Beim Erstkontakt des Kindes mit der Zweitsprache ist es völlig normal, dass Ihr Kind vorerst sehr schüchtern reagiert und kaum spricht. Es wird versuchen, sich Ihnen nonverbal mitzuteilen (Mimik, Gestik). Ihr Kind wird beginnen, erste Laute der neuen Sprache zu produzieren, wenn es sich in die neue Sprache eingehört hat. Es wird beginnen häufig genutzte Floskeln (Hallo, Tschüss, Ich habe Hunger.) zu sagen. Danach erst wird es einzelne Wörter in der Spontansprache nutzen. Sobald Ihr Kind zwischen 50-70 Wörter der Zweitsprache kann, wird es diese Wörter kombinieren, sodass Zwei- und Mehrwortsätze entstehen. Nach ungefähr 10 Monaten, in denen Ihr Kind mit der Zweitsprache konfrontiert war, kann es nahezu alles Gesagte verstehen und sich vermutlich gut mit anderen Personen unterhalten. Schwierigkeiten in der Schule können auftreten, da Ihr Kind ebenfalls die Grammatik der Zweitsprache erlernen muss. Dies kann mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen. Manche Fehler können sogar bis ins Jugend- und Erwachsenenalter bestehen bleiben (bspw.: Artikel, Mehrzahl).

Welche Bedeutung hat die Muttersprache von Migrantenkindern?

Die Unterstützung der Eltern, ihren Kindern die Sprache zu vermitteln, in der sie sich zu Hause fühlen, ist sehr wichtig. In der Regel ist dies die Muttersprache des Elternteils, da zu der Sprache ebenfalls die Emotionalität und Kultur des Elternteils mit übermittelt wird. Dies soll dazu führen, dass eine intuitive und echte Eltern-Kind-Beziehung entsteht, um die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes zu fördern. Zur Vermeidung von schulischen Schwierigkeiten ist der Kontakt zur Sprache der Umwelt von großer Bedeutung. Denn: Je eher Ihr Kind die Umgebungssprache erlernt, desto weniger ist es zu Schulbeginn (bildungs-)benachteiligt. Um dies zu ermöglichen, ist es ratsam, dass der Förderschwerpunkt des Kindergartens auf der deutschen Sprache liegt.

Kann ein Kind mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung zweisprachig aufwachsen?

Ja, durch den Beleg, dass bilingual aufwachsende Kinder die gleichen sprachlichen Auffälligkeiten bei einer Sprachentwicklungsstörung zeigen, wie einsprachig aufwachsende Kinder, die ebenfalls eine Sprachentwicklungsstörung haben. Außerdem wurde belegt, dass mehrsprachig aufwachsende Kinder ihre Schwierigkeiten nicht mindern konnten, indem sie ab einem Zeitpunkt nur noch mit einer Sprache aufgewachsen sind. Lediglich eine Therapie in beiden Sprachen konnte Verbesserungen aufweisen, sodass dies die Empfehlung für die Behandlung in der Praxis ist. Dementsprechend ist das mehrsprachige Aufwachsen für Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung möglich, ohne dass sich die sprachlichen Schwierigkeiten somit automatisch vergrößern.

Was kann ich tun, um den Erwerb beider Sprachen zu unterstützen?

Kinder Threapie Elternberatung

Wir helfen bei Multilingualität oder Trilingualität

Hilfreich ist es für Ihr Kind, wenn Sie mit Ihrem Kind in der Sprache sprechen, in der Sie sich wohl und kompetent fühlen. Dies kann eine andere Sprache sein, als das andere Elternteil für den Umgang mit Ihrem Kind nutzt. Die Strategie der „eine Person – eine Sprache” hilft dem Kind, die Sprachen von Beginn an zu unterscheiden. Wenn Ihr Kind sukzessiv mehrsprachig aufwächst (also ab 3 Jahren mit der Zweitsprache konfrontiert wird) und die Zweitsprache die Sprache ist, in der die Umgebung spricht (in Deutschland dementsprechend deutsch), sollte in der Kinderbetreuungsstätte höchstens 60% der Kinder ebenfalls die Erstsprache Ihres Kindes sprechen. Ein 4-stündiger täglicher Besuch in dem Kindergarten dient somit als unterstützende Hilfe für den grammatikalischen Erwerb der deutschen Sprache.

Welche Folgen hat zweisprachiges Aufwachsen für die Identität?

Dadurch, dass man mithilfe der Sprache einen sehr günstigen Zugang zu anderen Kulturen erhält, ist Bilingualität ein Vorteil für die Identitätsentwicklung einer Person, die mehrsprachig aufwächst. Es ist eine Möglichkeit sich somit über die anderen Arten und Weisen einer Kultur auszutauschen und zu informieren. Dadurch lernt man Einblicke in andere kulturelle Regeln und Bräuche kennen und verstehen. Aufgrund dessen kann sich die eigene Identität entwickeln, denn dies geschieht durch ein Wechselspiel von dazugehören und sich unterscheiden. Im Laufe eines Lebens lernt der Mensch unterschiedliche soziale Rollen einzunehmen, welche sich im Laufe des Lebens verändern (bspw.: Tochter bzw. Sohn; Schwester bzw. Bruder; Schülerin bzw. Schüler; Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer). Durch die Bilingualität ist das Aufwachsen der Kinder nicht nur mit zwei Sprachen zu betrachten: Es ebenfalls ein Aufwachsen mit und in zwei Kulturen, was die Entwicklung eines Kindes prägt.

Kann mein Kind in die Förderschule abrutschen, weil es mehrsprachig aufwächst?

Es ist zu betonen, dass bilingual aufwachsende Kinder nicht häufiger die Förderschule besuchen als einsprachig aufwachsende Kinder. Dennoch zeigen PISA-Studien, dass die Schulchancen für mehrsprachige Kinder schlechter sind als für monolingual aufwachsende Kinder. Gründe dafür sind jedoch die großen Schwierigkeiten der Diagnostik von beeinträchtigten mehrsprachigen Kindern und nicht, dass die Mehrsprachigkeit zu Beeinträchtigungen im Bereich des Lernens führt.

Wie können ErzieherInnen die deutschen Sprachfähigkeiten von Migrantenkindern fördern?

Eine gute Möglichkeit bieten bereits viele Kindergärten durch Sprachförderprogramme an. Das Ziel dieser Programme ist die Unterstützung der Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Dabei ist zu beachten, dass es nicht nur bei der jeweiligen 30-minütigen Unterstützung bleiben sollte, sondern ein Schwerpunkt auf der sprachlichen Gestaltung des Kindergartenalltags liegen sollte. Durch den natürlichen und alltäglichen Umgang mit der Sprache wird dem Kind die Sprache auf eine angenehme Art und Weise nahe gebracht und der „Unterrichtsaspekt” fällt weg. Erzieherinnen können dabei darauf achten, dass die Alltagshandlungen sprachlich begleitet werden, viele Wiederholungen stattfinden, um den Spaß an der Sprache zu erwecken. Außerdem sollten die Gestik und Mimik vor allem bei Kindern eingesetzt werden, die mit der deutschen Sprache erst seit kurzer Zeit konfrontiert werden, sodass den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden kann.

Wäre eine Therapie in der Muttersprache sinnvoll?

Ob eine Therapie in der Muttersprache sinnvoll ist oder nicht, ist abhängig von vielen Faktoren: zum einen muss beachtet werden, wie sicher das Kind in beiden Sprachen ist und zum anderen sollte untersucht werden, ob die Schwierigkeiten des Kindes sich in beiden Sprachen ähneln. Das wäre ein guter Faktor, um Fortschritte, die in einer Sprache erreicht wurden, sich eventuell auf die andere Sprache übertragen. Eine weitere Möglichkeit kann ein positiver Effekt auf unbehandelte Störungsmerkmale sein. Dies ist jedoch nur bei Sprachentwicklungsverzögerungen und nicht bei pathologischen Sprachentwicklungen möglich.

Welche Folgen hat zweisprachiges Aufwachsen für die kognitive Entwicklung meines Kindes?

Studien haben bewiesen, dass bilingual aufwachsende Kinder bezüglich der Sprache flexibler reagieren können als einsprachig aufwachsende Kinder. Außerdem wurde in Studien belegt, dass bilinguale Kinder eine bessere Aufmerksamkeitssteuerung haben. Auch wenn zu beachten ist, dass nicht davon ausgegangen werden kann, dass sich diese Vorteile ebenfalls auf nichtsprachliche Aspekte der Kognition übertragen, kann man davon ausgehen, dass zweisprachiges Aufwachsen positive Einflüsse auf die kognitive Entwicklung Ihres Kindes haben kann.

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